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Mediation fördert eine konstruktive Streitkultur

Mit hochrotem Kopf wirft man sich die übelsten Beschimpfungen an den Kopf, die man hinterher schnell wieder bereut. Manchmal kochen die Gemüter so hoch, dass ein Gespräch unter gemäßigten Temperaturen nur noch schwer möglich wird. Doch keine Panik, streiten lässt sich lernen oder zumindest in konstruktive Bahnen lenken, manchmal mit der Unterstützung von einer neutralen dritten Person. Wie geht das genau?

Verstehen und gesehen werden

Wenn zwei sich heftig streiten, befinden sie sich meist tief im Sog der Destruktivität und können sich nur schwer distanzieren. Streit läuft meist nach folgendem Schema ab: Angriff – Verteidigung – Gegenangriff – Angriff, bis letztendlich einer von beiden den Rückzug antritt. Viel Raum für konstruktive Lösungen bleibt in diesem Schema nicht. Deswegen ist es hilfreich, das Gespräch durch eine dritte Person lenken zu lassen. So verliert der aggressive Ping-Pong-Wortwechsel die Geschwindigkeit. Rasch, oberflächlich und unter der Gürtellinie streiten die Beteiligten ohne einen Konflikthelfer. Mithilfe eines Mediators/einer Mediatorin, kann hingegen ein kontrolliertes Streitgespräch entstehen. Eine neutrale Person kann den Streit lenken und immer wieder Impulse geben, um das Gespräch in konstruktive Bahnen zu lenken. Was macht ein Mediator oder eine Konflikthelferin genau? Zunächst einmal hört er oder sie zu. Das empfinden viele Streitende oft schon als erleichternd. Einfach, weil es jemanden gibt, der ihnen zuhört und dabei beide Seiten verstehen möchte. Schon allein das Verstehen-Wollen der Mediatorin fördert das Finden einer Lösung. Ein Mediator betrachtet das Geschehen von außen, nimmt also eine andere Perspektive ein und kann dadurch seine Wahrnehmung der Situation zur Verfügung stellen. Oft ermöglicht dies den Streitenden einen anderen Blick auf ihre Situation zu gewinnen.

Streit darf sein

Erleichterung macht sich oft breit, wenn Streitende erkennen, dass Streit und Konflikte durchaus sein dürfen, zum Leben eben dazu gehören. Streit und Konflikte tauchen auf, wenn Menschen unterschiedliche Werte und Vorstellungen haben. Die Aufgabe einer Mediatorin ist es, den Dialog der Wahrheit zu fördern: Wahres zutage zu bringen und Unangenehmes anzusprechen. Erst dann kann wieder Harmonie entstehen. Erst der Streit fördert ein tieferes Verständnis voneinander. Konflikte machen Unterschiede bewusst, verdeutlichen einem, wer man ist, welche Interessen, Bedürfnisse jemand hat. Gefühle und Bedürfnisse kommen ungeschminkt ans Licht. Streit und Konflikte können sich erst in eine konstruktive Richtung entwickeln, wenn sich die Streitenden gegenseitig anhören und verstehen. Das ermöglicht ein Mediator, indem er beiden Seiten Raum gibt, sich mitzuteilen. Jeder hat etwas beizutragen, um den Blick aufs Ganze rund zu machen. Mediation fördert eine konstruktive Streitkultur, indem beiden Seiten die Möglichkeit gegeben wird, sich in die Lage des anderen zu versetzen.

Bildquelle: © Rico Kühnel  / pixelio.de

 

Claudia Völker am Arbeitsplatz

Konflikte in der Familie, mit dem Partner oder Kollegen?

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