Neulich. Die Kollegin versucht dem Kollegen klar zu machen, dass er ihr gegenüber einen ziemlich harten Ton anschlägt. Er versteht überhaupt nicht, was sie meint. Ein paar Tage später telefoniert er mit einem Kunden. Anschließend regt er sich darüber auf, wie unfreundlich dieser zu ihm gewesen sei und fügt hinzu: „Der Ton macht eben die Musik“. Die Kollegin schmunzelt und sagt: „Jetzt weißt Du wohl, was ich meinte…“.

So entstehen Missverständnisse

Die Redensart „Der Ton macht die Musik“ ist nicht nur eine Weisheit aus dem Volksmund, sondern wurde sogar schon wissenschaftlich untersucht. Studien haben sogar gezeigt, dass die Wirkung von Sprache zu 50 % nonverbal erfolgt. Das eigentlich Gesagte ist oft gar nicht so relevant, wie die Tonlage und die Betonung des Gesprochenen. Wie jemand etwas sagt hat meist mehr Bedeutung als was er sagt. Ein mit Freude gesprochenes „Schön, dass Du da bist“ hat eine ganz andere Wirkung als derselbe Satz wütend ausgesprochen.

Ist die Stimme nicht kongruent zum Gesagten, entstehen Widersprüche. Ist der Kollege beispielsweise schlecht gelaunt, weil sein Auto schon zum dritten Mal in dieser Woche in die Werkstatt muss, wirkt sich das auch auf seine Laune im Büro aus. Er reagiert dann also gereizt auf die Bitte der Kollegin, ihr das neue Programm erneut zu erklären. Sie schlussfolgert, dass es an ihr liegt und dass sie etwas falsch gemacht hat. Letztendlich entstehen so schnell Missverständnisse und Konflikte.

Die Stimme transportiert Emotionen

Gerade die Stimmlage erlaubt Rückschlüsse auf den Gemütszustand. Ein Mensch, der traurig ist und dennoch versucht fröhlich zu sein, wird an seiner Stimme scheitern, weil sie seine wahre Stimmung enthüllt. Hörer können über die Stimmlage zahlreiche Emotionen heraushören.

Auch auf Vorträgen macht sich immer wieder bemerkbar, welche Macht die Stimme hat. Nicht selten wird von der Lautstärke der Stimme auf den Charakter des Redners geschlossen: Spricht der Redner zu leise, wirkt er schnell ängstlich und schwach, spricht er hingegen laut, wirkt er unangenehm, aufdringlich, vielleicht sogar arrogant und überheblich. Monotones Reden führt dazu, dass der Zuhörer abschaltet, sich langweilt und gar nicht mehr zuhört.

Die Stimme ist ein wichtiges Instrument. Gerade in angespannten, konfliktträchtigen Situationen kann die Tonlage einen Streit befeuern oder auch entschärfen. Der Ton macht eben die Musik.

(Bildquelle: uschi dreiucker/pixelio.de)

Claudia Völker am Arbeitsplatz

Konflikte in der Familie, mit dem Partner oder Kollegen?

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